Anfang der 80er Jahre war ich als damaliger Student der Luft- und Raumfahrttechnik während einer Exkursion mit Prof. Lo, der damals die Vorlesung „Chemische Raketenantriebe“ bei uns hielt, zum ersten Mal bei den Raketenprüfständen der DLR in Lampoldshausen.
Ich erinnere mich lebhaft, wie fasziniert wir damals als Studenten einem Test am P3 beiwohnen durften, war das Spektakel doch um ein Vielfaches lauter und eindrucksvoller als meine selbst gebauten Raketen, die lediglich eine Treibladung von etwa 1 kg hatten und nahe dem Waldrand meines elterlichen Hauses in meinem Heimatdorf ihren Startplatz hatten. Damals in den 70er Jahren vermutlich schon nicht ganz legal, heute undenkbar. Aber ich war jung und brauchte den Kick :)
Ich muss in diesem Zusammenhang nicht erwähnen, dass meine heute 24-jährige Tochter Ariane heißt. Wie denn sonst!
Nun, runde 40 Jahre später, genauer gesagt am 23.11.2023, am gleichen Ort, hatte ich im Rahmen eines gemeinsamen Netzwerktreffens der Netzwerke HyEcon, HyWaste und Space2Motion wieder die Gelegenheit, einem Raketentriebwerkstest, diesmal am Prüfstand Nr. 8, beizuwohnen. Was für ein Triebwerk genau getestet wurde, habe ich zwar erfahren, konnte es mir aber nicht merken und schließlich muss ja auch der Blogartikel fertig werden. Auf jeden Fall standen wir anschließend nach dem Prüfstandtest in einem leichten Nieselregen, was darauf schließen lässt, dass es sich um einen Wasserstoff-Sauerstoffantrieb gehandelt haben muss. Oder war es Methan?
Mehrere kleinere Tests während unseres ausführlichen Rundgangs, geführt von Daniela Lindner vom DLR, rundeten das Erlebnis der Netzwerkpartner ab. Die Tests nahmen wir teilweise nur akustisch, teilweise auch durch aufsteigenden Nebel zwischen den Baumwipfeln, wahr. Auch ein Besuch des Prüfstandkontrollraumes mit dem Hinweis, dass es strengstens verboten ist, einen Knopf zu berühren, beeindruckte uns. Wobei es mich gefühlt seit meiner Geburt schon in den Fingern juckt, wenn mir jemand sagt, dass etwas verboten ist… auch im Alter wird das irgendwie nicht besser. Diese Eigenschaft scheine ich zumindest meiner Tochter weiter vererbt zu haben. Dafür kann ich mir jetzt Sachen schlechter merken, wie den Triebwerksnamen von Prüfstand Nr. 8.
Am Prüfstand Nr. 5 durften wir abschließend das Vinci Triebwerk der Ariane 6, samt der teilweise aufgebauten Oberstufe bewundern, allerdings nicht beim Test. Der läuft wohl, wenn ich es richtig verstanden habe, letztmalig im Dezember 23 oder Januar 24.
Eigene Bilder hierzu kann ich Ihnen leider nicht zeigen, da auf dem Gelände außerhalb des Museums Fotografieren strengstens verboten ist…
Interessante Vorträge aus allen drei Netzwerken zum verbindenden Thema Wasserstoff rundeten den spannenden und eindrucksvollen Tag ab. Vielen Dank auch an EURA, sowie die Netzwerkmanager der drei Netzwerke für die gelungene Veranstaltung.
Merkle CAE Solutions unterstützt in den Netzwerken die Projektpartner bei Förderprojekten, quasi als Querschnittsfunktion mit FEM- und CFD-Simulationen. Zum Thema Wasserstoff haben wir einschlägige und langjährige Erfahrungen bei der Berechnung von:
um nur ein paar der von Merkle CAE Solutions bearbeiteten Themen zu nennen.
Damit Sie einen Eindruck von Lampoldshausen bekommen, habe ich Ihnen neben Bildern aus dem Museum auch ein Video verlinkt, auf dem das Gelände samt Tests gezeigt wird.
Ihr Stefan Merkle
PS:
Wenn Sie sich über die einzelnen Netzwerke etwas genauer informieren möchten, hier die Links:
Merkle CAE ist Netzwerkpartner bei space2motion und HyEcon.
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