"Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das schaffen viele."
Dieses Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen beschreibt kurz und knapp, was ein Konsortium aus mehreren Firmen erreicht hat und was selbst weltweit seines Gleichen sucht.
Doch der Reihe nach:
Die OHB System AG ist eines der führenden Raumfahrtunternehmen Europas. Der Systemanbieter gehört zum börsennotierten Hochtechnologiekonzern OHB SE, in dem über 3.000 hochqualifizierte Mitarbeiter überwiegend an zentralen europäischen Raumfahrtprogrammen arbeiten. Der Standort Oberpfaffenhofen deckt hierbei die Bereiche Optik, Wissenschaft und Robotik ab.
Zurzeit realisiert OHB dort die ESA-Mission PLATO. Ein neues Konzept eines 4 mal 4 mal 3 m³ Weltraumteleskops, welches mit insgesamt 26 einzelnen Kameras in unserer Milchstraße ab 2026 erdähnliche Planeten sucht und charakterisiert.
Ein Konsortium aus den Firmen OHB, QleanAir, Hanselmann, Dastex, Merkle CAE Solutions, Panterra und Dorfner haben sich der Herausforderung gestellt, den dafür geforderten 16 x 10 x 6 m³ ISO5 Reinraum innerhalb eines 5 Tage Fensters zwischen Baufertigstellung und Start der Satellitenintegration zu realisieren.
Das Vorhaben wurde von Panterra mit Kameras begleitet. Den daraus resultierenden, fast 3-minütigen Image Film sehen Sie hier:
Jede einzelne der beteiligten Firmen hat am Gelingen des Gesamtprojektes in einzigartiger Weise beigetragen. Ohne diese Zusammenarbeit wäre das Ergebnis in dieser Zeit nicht möglich gewesen!
Sie werden es sicherlich erraten haben: Unser Part dabei war die numerische Simulation von der Statik der Bühne bis zur Vorhersage und Optimierung des Strömungsfeldes.
Wir konzentrieren uns im Folgenden auf die CFD Simulation der Strömung.
Die Fragestellung an die Experten von Merkle CAE war zum einen die grundlegende Strömung im Reinraum sowie die Optimierung der Filteranordnung, um unnötige Kosten zu vermeiden.
Am Satellitenmodell konnte überprüft werden, ob es zu Rückströmungseffekten kommen kann, welche Partikel aus der umgebenden Luft herantragen könnten. Dies konnte im Rahmen der Optimierungsuntersuchungen vermieden werden.
Die berechneten Strömungsergebnisse decken sich sehr gut mit Messungen, die am fertigen Reinraum vorgenommen wurden. Schließlich war es nicht der erste Reinraum, den wir in Zusammenarbeit mit OHB numerisch realisieren konnten.
Insbesondere konnte Merkle CAE erneut unter Beweis stellen, dass wir auch unter erheblichem Zeitdruck in der Lage sind, reale Szenarien auch an beliebig komplexen Modellen nicht nur zu analysieren, sondern zeitnah zur Entscheidungsfindung beizutragen, welches auch unter Kostengesichtspunkten geeignete Konfigurationen sind.
Ich glaube, dass es nicht nur in der Raumfahrt von Vorteil ist, in dieser Geschwindigkeit Reinräume zu realisieren. Das im Konsortium entwickelte Reinraumkonzept ist schnell und vergleichsweise kostengünstig auf verschiedenste Gegebenheiten zu adaptieren.
Fordern Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!
Ihr Stefan Merkle
PS: Ein Dank auch von unserer Seite an alle Projektpartner. Es macht Spaß, in einem funktionierenden und motivierten Team, gemeinsam Höchstleistungen zu erbringen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Plato über bewohnbare Planeten herausfinden wird. Das Universum ist nämlich ziemlich groß….!
Nachstehend die einzelnen Youtube Kanäle unserer Projektpartner:
DasTex: https://www.youtube.com/@DastexReinraumzubehorGmbHCoKG
Dorfner: https://www.youtube.com/@dorfnergruppe2813
Hanselmann: https://www.youtube.com/@hanselmanngmbh5485
Merkle CAE: https://www.youtube.com/@MerkleCAE
OHB: https://www.youtube.com/@ohbse
Panterra: https://www.youtube.com/@panTerratv
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