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Zum geplanten Verbot von Teflon

PFAS-Beschränkung und die Auswirkungen auf unsere Industrie und unser Leben

Merkle CAE Solutions zum geplanten Verbot von Teflon

Wieder einmal wird unter dem Deckmantel des Umweltschutzes von der EU von nicht gewählten Idiologen klammheimlich ein Gesetzesentwurf zum Verbot, unter anderem von Teflon vorbereitet.

Ähnlich wie bei der komplett vermurksten Energiewende und dem Verbot des Verbrennungsmotors, sind unsere Großunternehmen einmal mehr zu feige, kollektiv aufzuschreien und sich entsprechend scharf zu positionieren. Sie könnten ja ein Angriffsziel für Links und Grün bieten. Lieber bietet Siemens-Chef Kaeser Luisa Neubauer einen Sitz im Aufsichtsrat an, um ja nicht anzuecken.

Wo sind wir als Technologieland Deutschland nur hingekommen!

Einer der Wenigen, die sich öffentlich in entsprechender Deutlichkeit dazu äußern, ist Stefan Dräger: „Wenn das PFAS-Verbot in der vorgeschlagenen Form umgesetzt wird, betrifft das fast alle unsere Produkte, die es dann nicht mehr geben wird – und uns als Unternehmen vermutlich dann auch nicht mehr. Das ist wirklich existenziell.

Den Gesetzesentwurf finden Sie unter dem Thema PFAS Beschränkung.

PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. PFAS sind eine Gruppe von Industriechemikalien, die eine sehr große Anzahl von Substanzen umfasst. Es handelt sich um organische Verbindungen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig („perfluoriert“) oder teilweise („polyfluoriert“) durch Fluoratome ersetzt sind.

Darunter gibt es giftige und ungiftige Substanzen. Aber am besten verbietet man alles (mit ganz wenigen Ausnahmen). Offensichtlich sind diejenigen, welche solche Gesetzesvorschläge einbringen, naturwissenschaftlich nicht besonders bewandert. Vor lauter „Ideologie“ ist für ein naturwissenschaftliches Studium wohl kein Platz mehr.

Mit dem Hauptargument der Befürworter eines Verbotes, dass Teflon sich nicht abbaut (Persistenz), könnte man auch Gold und andere edle Stoffe verbieten.

Teflon (Tetrafluorethylen) ist eine Verbindung von Kohlenstoff und Fluor.

Das nachstehende Periodensystem zeigt die Elektronegativität der Elemente.

Ganz rechts oben steht Fluor. Fluor geht aufgrund der hohen Elektronegativität die stärksten chemischen Verbindungen ein, sogar stärker als Sauerstoff.

Daher kommen auch die hohe Temperaturbeständigkeit und die chemische Beständigkeit von Teflon.

Kohlenstoff hat mit Fluor die stärkste Bindung. Daraus resultierende Eigenschaften sind:

  • keine chemischen Reaktionen mit Chemikalien, die zur Reinigung und Sterilisation eingesetzt werden
  • biokompatibel, z. B. für Langzeitimplantate
  • niedrige Oberflächenspannung, dadurch schmutzabweisend und leicht zu reinigen
  • hohe Durchschlagsfestigkeit und Kriechstromfestigkeit, dadurch ein hervorragender Isolator
  • Geringster Reibungskoeffizient aller Polymere
  • Haftreibungskoeffizient = Gleitreibungskoeffizient, dadurch werden Slip-stick-Effekte vermieden
  • Hoher Schmelzpunkt bei 327°C, autoklavierbar, z. B. zur Sterilisation von chirurgischen Instrumenten

Klar, dass so ein Stoff sich nicht mit der Zeit einfach abbaut.

Als Argument der Befürworter des Verbotes kommt der Hinweis, dass man alternative Stoffe suchen und entwickeln soll.

Auch hier hilft wieder ein Blick auf das Periodensystem.

Was sollen denn hier die zu findenden alternative Stoffe sein? Edelgase wie Helium bei 4 K = -269 °C und 25 bar?

Einer der besten und teuersten Kunststoffe, PEEK [C19H12O3]n zeigt z. B. beim Verhalten als Isolator ein erheblich schlechteres Verhalten (siehe Video). Schließlich ist die Sauerstoffbindung zum Kohlenstoff schlechter als die von Fluor.

Schauen wir uns die Konsequenzen an, die ein solches Verbot mit sich bringen würde.

Der VDMA hat hier eine Tabelle (Auswahl) der betroffenen Maschinen und Anlagen veröffentlicht:

Es bleibt nicht mehr allzu viel übrig, was nicht davon betroffen ist.

Auch der VDA hat sich dazu gemeldet:

 

Das wäre dann auch das Aus der Elektromobilität und des Brennstoffzellenantriebs. Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder.

In der Medizintechnik sind im nachstehenden Diagramm alle Produkte aufgeführt, welche davon betroffen sind.

Um Ihnen zu zeigen, dass das Thema auch Sie weit aus mehr betreffen kann, als Sie jetzt denken, schauen Sie sich das beiliegende Video aus dem Bereich der Medizintechnik von Karl Storz an:

Natürlich passt ein Operationssaal aus der Mitte des letzten Jahrhunderts besser zur Deindustrialisierung, aber wollen Sie das?

Durch verschiedenste Simulationsprojekte aus nahezu allen Branchen wissen wir, das Teflon in unserer Industrie ein unverzichtbarer und wertvoller Werkstoff geworden ist, der viele moderne Produkte erst ermöglicht.

Von der Brennstoffzelle, Pumpenmembranen, Dichtungen, medizintechnischer Apparate bis hin zu modernen Industrieanlagen hat PTFE sich durch seine hervorragenden Eigenschaften einen Platz erobert.

Weil es sie gibt, werden fluorierte Materialien überall dort eingesetzt, wo es darum geht, schneller und effizienter zu werden.
Michael Eason, Werkstoffingenieur, James Walker, Woking, UK Nature (620, 24 27, 2023)

Wieder einmal laufen wir Gefahr, dass ein weiterer Sargnagel in die europäische Wirtschaft getrieben werden soll. Ist es nur verblendete Dummheit oder eine versteckte Agenda, die eigenen Länder so in die Deindustrialisierung zu treiben? Weder die USA noch China oder Indien werden diesen Wahn mitmachen.

Leider ist auch bei den alternativen Medien dieses Thema nicht angekommen. Von den Öffentlich-Rechtlichen erwarte ich schon gar nicht mehr, dass sie sich solch relevanter Themen widmen.

Machen Sie das Thema öffentlich, sprechen Sie mit Ihren Abgeordneten und Politikern. Vielleicht gehören ja diejenigen in ihre Schranken verwiesen, die durch immer weitere Verbote und unsinnige Vorschriften unter dem Deckmantel des Umweltschutzes und des Green Deals ihr „ideologisch“ geprägtes Süppchen kochen, ohne nur am Ansatz zu erahnen, welchen Schaden sie anrichten. Auch umwelttechnisch, wie die Ressourcenverschwendung bei den sogenannten Erneuerbaren zeigt. Ein Blick auf die Energiedichte würde hier genügen.

Ihr Stefan Merkle

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