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Meine Vision einer besseren Zukunft

Habe ich nun Ihre Aufmerksamkeit? – Die überwältigende Resonanz zu meinem letzten Blog zum Thema R8 beantwortet mir diese Frage mit ja.

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Habe ich nun Ihre Aufmerksamkeit? – Die überwältigende Resonanz zu meinem letzten Blog zum Thema R8 beantwortet mir diese Frage mit ja.

Ich habe gehofft, dass das Thema meines Blogbeitrags zur Elektromobilität, dem Klimaschutz und der regenerativen Energieversorgung in Deutschland auf Interesse stößt. Denn die Wirtschaft braucht ein unabhängiges Sprachrohr, das dem Mainstream der grünen Lobby entgegenhält.

Sie müssen nicht meiner Meinung sein. Schon gar nicht möchte ich eine Diskussion, in der wir uns gegenseitig die festgefahrenen Argumente um die Ohren schlagen und nur noch stärker bei unserer bereits gebildeten Meinung verharren.
Aber vielleicht gibt Ihnen der ein oder andere meiner Gedanken einen Denkanstoß.

Ich habe versprochen, meine Sichtweise und meine Einschätzung, insbesondere auch zum Fahrzeugantrieb der Zukunft, in weiteren Blogbeiträgen aufzuzeigen. Ich möchte Sie auch nicht mit unzähligen Quellennachweisen belästigen, sondern versuchen, die Dinge einfach und nachvollziehbar darzustellen.

Einer meiner Mentoren hat einmal zu mir gesagt:

„Wenn Du ein Problem lösen möchtest, mach es einfach 10x so groß und versuche, hierfür Lösungen zu finden.“

Wenn ich Dinge bewerte, schaue ich mir diese gerne in Bezug auf einige Grundgesetze an, die ich für mich als Basis gewählt habe.

Das Pareto-Prinzip

Jedem Ingenieur dürfte das Pareto-Prinzip bekannt sein, das besagt, dass ich mit 20% des Aufwandes 80% meines Ergebnisses bekomme. Im Umkehrschluss besagt es auch, dass ich für nur 20% des Ergebnisses einen Aufwand von 80% betreiben muss.
Als fauler Mensch konzentriere ich mich auf die 20% und schlage mich nicht mit den uneffektiven 80% herum.
Das Pareto-Prinzip besagt aber auch, dass ich einen riesigen Aufwand betreiben muss, um das letzte Prozent aus etwas herauszuholen.

Schauen wir uns die Grenzwerte der Verbrennungsmotoren an. Sie wurden schrittweise linear immer weiter abgesenkt, aber irgendwann kostet dieser Aufwand nur noch Geld und bringt kaum etwas.
An dieser Grenze zum Wirtschaftlichen fängt die Industrie an zu betrügen, anstatt die Praxis der Politik anzuprangern. Dadurch macht sie sich von den Medien und Abmahnvereinen wie der Deutschen Umwelthilfe angreifbar, die bei der Wahl Ihrer Mittel nicht wählerisch sind und sich aus reinen Marketinggesichtspunkten weitaus professioneller verhalten.

Und die Politiker? Sie versuchen es allen recht zu machen, damit sie wiedergewählt werden. Dies gipfelt dann darin, dass beim sogenannten menschengemachten Klimawandel Deutschland bis zum Jahr 2050 für gefühlte 0,001 °C Temperaturabsenkung einen Betrag von 1-2 Billionen Euro zahlen will.

Ob da jemand das Pareto-Prinzip nicht begriffen hat?

Neue Produkte und was sie auszeichnet

Neue Produkte, die sich auf dem Markt durchsetzen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie besser, schneller, leichter und billiger sind.

Dies hat etwas mit der Leistungsdichte zu tun. Wir erwarten einfach, dass etwas Besseres mehr kann und weniger kostet.
Ein Tesla fährt beispielsweise eine 900 kg Batterie spazieren und wird ohne Ende gehypt. Mit 90 km/h auf der rechten Spur, in der Hoffnung noch anzukommen, was nicht besser ist. Übrigens: katastrophale Spaltmaße und Pfeifgeräusche auch nicht. Da sind wir von deutschen Autos Besseres gewohnt.

Sonne, Wind und Batterien haben nun mal eine wesentlich geringere Energiedichte als Diesel und Kernkraft. Und wer das nicht glaubt, sollte mal in Wikipedia nachschauen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Energiedichte

Ein Grund, warum auch ganze Landschaftsstriche mit Windrädern zugepflastert sind. Umweltschutz sieht in meinen Augen anders aus.

Bevölkerungswachstum und Energie

Der „Club of Rome“ behauptet, die Erde kann nur eine gewisse Anzahl von Menschen versorgen, ansonsten kollabiert die Erde.

Ich glaube, zu jedem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte gab es so viele Menschen, wie die damals vorhandenen Technologien im Stande waren, zu versorgen. Es ist also eine Frage der nutzbaren Technologie (Stein, Bronze, Stahl, …), wie viele Menschen auf der Erde leben können.
Ich beziehe dabei die Wiederverwendung von Rohstoffen ausdrücklich mit ein.

Aus Sicht der Thermodynamik haben wir mit der Erde ein System, dass von der Sonne mit Energie versorgt wird und Energie abstrahlt. Ein Rohstoffproblem haben wir aber nicht, denn es geht kein Stoff verloren (abgesehen von ein paar Satelliten), er wird lediglich umgewandelt. Haben wir genügend Energie, können aktuelle und auch zukünftige Werkstoffe wiederaufbereitet oder auch synthetisch zusammengesetzt werden.

Die Fragestellung, wieviel Menschen die Erde verträgt, ist also letztendlich eine Frage der Energie, die jedem Einzelnen zur Verfügung steht.

Verteuern und verknappen wir die Energie durch in meinen Augen unsinnige Maßnahmen wie der CO2-Steuer, dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen und wenden wir uns dafür hin zu global nicht funktionierenden Konzepten wie der E-Mobilität und regenerativer Energieerzeugung, müssen wir uns auch über die Konsequenzen im Klaren sein.
Denn diese Politik funktioniert global gesehen nicht, bzw. nur, wenn die Bevölkerung drastisch zurückgeht.

Andere Länder werden diesem Weg nicht folgen. Sind wir denn wirklich gewillt, unseren Technologievorsprung, unsere Arbeitsplätze und unseren Wohlstand so einfach aufzugeben?

Nutzung vorhandener Technologien

Eine Technologie, die entwickelt wird, wird auch genutzt werden, wenn dadurch tatsächliche Notzustände beseitigt werden können.
Wir sehen dies an der Kernkraft, der Kohlekraft, dem Verbrennungsmotor usw.
Während sich Deutschland als führendes Land im Bereich der Kernkraft und dem konventionellen Kraftwerksbau aus Angst zurückgezogen hat bzw. noch vorhat, werden weltweit über 100 neue Atomkraftwerke und 1.400 neue Kohlekraftwerke geplant oder bereits gebaut.

Wird die Welt dadurch besser und sicherer, wenn wir unser einzigartiges Knowhow anderen überlassen?

Glauben wir im Ernst, die Welt folgt uns auf unserem selbstmörderischen Weg?

Interessiert es jemand in der dritten Welt, dessen Überleben von der Fahrtüchtigkeit seines alten Diesels abhängt, ob er dreckige Abgase in die Luft bläst? Helfen wir ihm dagegen, ein lebenswertes Leben zu führen, sind wir glaubwürdig und bewirken mehr – auch für die Umwelt. Insbesondere dann, wenn wir mit unserem Geschäftsmodell erfolgreich sind.

Wir können dazu beitragen, dass die Motoren noch besser und leistungsfähiger werden, bis neue und bessere Technologien (E-Fuels, Brennstoffzelle) zur Verfügung stehen, die auch funktionieren und bezahlbar sind. Auch bietet ein elektrischer Antrieb Vorteile, aber Batterien als Energiespeicher taugen nicht.

Bei der Brennstoffzelle gibt es noch technische Probleme, aber diese lassen sich lösen. Die physikalische Begrenzung der chemischen Speicherung bei der Batterie ist gegeben. Hier reden wir von kleinen Verbesserungen, aber nicht von einem Faktor 10.
Die Energiedichte einer Batterie liegt auch in Zukunft weit unterhalb von Wasserstoff und konventionellen Kraftstoffen.

Meine Vision einer besseren Zukunft

Stellen wir uns einmal die Frage: Wie können wir 100 Milliarden Menschen versorgen? Wie schützen wir gleichzeitig die Umwelt vor Verschmutzung?
Die Energieversorgung kann und muss alleine aus dem Gesichtspunkt der Energiedichte in Richtung Wasserstofftechnologie und Kernfusion gehen.

Der Weg hierzu führt über Verfahren mit höherer Energiedichte mobil (E-Fuels) mit besseren und leistungsfähigeren Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen, stationär über saubere fossile Kraftwerke (Gas, Kohle) und moderne Kernkraftwerke. Auch die (kleine) Batterie als Zwischenspeicher hat hier ihren Platz.

Das Geschäftsmodell der Politik war und ist Sicherheit gegen Freiheit.
Hierzu braucht es aber keine über die Medien erzeugten, eingebildeten oder übertriebenen Gefahren wie die Klimakatastrophe, um die Freiheit über Verbote und Steuern noch weiter einzuschränken, sondern vernünftige Vorgaben. Keinesfalls muss alles geregelt und vorgeschrieben werden.

Wenn es einen Klimawandel gibt, sollte ergebnisoffen von entsprechend unabhängigen Experten untersucht werden, welche Ursachen es gibt und welche sinnvollen Maßnahmen wir gemäß dem Pareto-Prinzip treffen sollten.

Ausgehend von den aktuell funktionierenden Technologien, sollten wir uns die Fragen stellen, wie wir

  • 100 Milliarden Menschen mit ausreichend Energie versorgen.
  • Wasser und Nahrungsmittel überall auf der Welt ausreichend zur Verfügung stellen.
  • mehr Menschen und Güter in kürzerer Zeit von A nach B bewegen.
  • gleichzeitig unseren einzigartigen Planeten schützen und bewahren.

Wo wollen wir als Land, wo als Menschheit hin? Wie schaffen wir es, gemeinsam mit den Russen, den Chinesen und den Amerikanern, die Welt zu einem besseren Platz zu machen?

Wir sollten dabei alle mitnehmen und neben der Grünbauchunke und dem angeblich vom Aussterben bedrohten Spatz auch den Menschen nicht vergessen.

Stellen wir uns diese Fragen, dann haben wir auch funktionierende Antworten, auch wenn es vielleicht nur 12 Milliarden Menschen werden.

Natürlich bleibt uns auch der andere Weg: Wie können wir die Erdbevölkerung um den Faktor 10 reduzieren. Ich glaube nicht, dass dies der bessere Weg ist und dass dies wirklich von der Mehrheit gewünscht wird.

Ihr Stefan Merkle

Kommentare und Antworten

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Bemerkungen :

  • user
    Torsten Heßler 16-01-23 um 9:27
    Hallo Herr Merkle
    Vielen Dank für Ihre wertvollen und mit ingenieurtechnischem Verstand erstellten Gedanken. Mit technischem Verstand und wirtschaftlicher Expertise und nicht mit Aktionismus lassen sich Probleme lösen. Ich hoffe, Ihr Beitrag findet viele Leser.
    Besten Dank!
    Torsten Heßler
  • user
    Ralf Thieme 16-01-23 um 9:27
    Hallo Herr Merkle,
    Ihre Problembeleuchtung ist originär und richtig; Ihrer Analyse bezüglich wirtschaftlichen Selbstmords Deutschlands ist zuzustimmen; Ihr Optimismus ehrt Sie, aber Deutschland wird wohl eher wirtschaftlichen Selbstmord begehen und in der Folge durch bürgerkriegsähnliche Zustände gehen müssen ehe es über Diktatur sodann vielleicht mal wieder zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Demokratie kommen könnte.
    Allen jungen Leuten kann man nur den Tipp geben: Bildet Euch und wandert aus!
    Wenn aber ein Großteil der ganzen Welt auf die Religion mit dem zu verringernden ökologischen Fußabdruck hereinfällt, gilt nach Stephen Hawking: zu viele, zu dumm, zu gierig.
    Ralf Thieme
  • user
    Lothar Schneider 16-01-23 um 9:26
    Hallo Herr Merkle,
    sehr interessante Gedanken, die sie da ansprechen. Ich glaube, dass einige dieser Gedanken auch in anderen Köpfen (allerdings unter Vorbehalt) vorhanden ist.
    In vielen Köpfen (die auch anders könnten) führt die jeweilige Lobbyzugehörigkeit sowohl in der Vergangenheit, als voraussichtlich auch in der Zukunft nur zu eingeschränkten Denk- und Entscheidungsprozessen.
    Die kostbare Zeit, die aufgewendet werden muss, um vernünftige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen wird scheint leider nicht verkürzbar.
  • user
    Albrecht Kleibl 16-01-23 um 9:25
    Sehr geehrter Herr Merkle,
    prinzipiell stimme ich Ihnen zu, meiner Meinung nach fehlt jedoch ein wesentlicher Punkt - das Energiesparen, auch global gesehen.

    Die Politik redet uns ein (und ich fürchte, ein Teil der Politiker glaubt das selbst), dass Elektroautos die Zukunft sind und E-Bikes ein Beitrag zum Umweltschutz. Hier wird die Gesamtenergiebilanz vernachlässigt. Wie viele Kilometer muss ein Elektroauto fahren um eine günstigere Gesamtenergiebilanz aufzuweisen als ein Auto mit modernem Dieselmotor? Woher kommen die Rohstoffe für E-Bike-Akkus, welche ökologischen Standards gelten bei deren Gewinnung?

    Was bringt es, wenn wir den Hambacher Forst retten und in deutschen Kraftwerken Steinkole aus den USA, Kanada, Südafrika, Australien und Kolumbien verbrannt wird. In Kolumbien wird Steinkohle unter Bedingungen abgebaut, die bei uns nicht mehr denkbar sind, es wird tropischer Regenwald abgeholzt und die dort lebende Bevölkerung vertrieben. Anschließend wird die Kohle mit Schiffen, die nicht unbedingt auf Luftreinhaltung optimiert sind, um die halbe Welt gefahren.

    Ich meine, es ist keine nachhaltige Lösung, bei uns einen Wald zu schützen und dafür anderswo in der Welt einen deutlich größeren Schaden zu verursachen, nur um unseren nachlässigen verschwenderischen Umgang mit Energie und anderen Ressourcen weiterhin unbeschwert zu ermöglichen. Zielführend wäre es gewesen, die Energie einzusparen, die mit der Kohle erzeut werden soll, beispielsweise könnten wir weitgehend auf Klimaanlagen (hat es vor zwanzig Jaren kaum gegeben) verzichten, statt mit E-Bikes oder Autos mehr mit Fahrrädern fahren, die Wäsche auf der Leine trocknen statt dafür Elektroenergie zu verwenden. Es gibt keine Möglichkeit, Energie ohne ökologische Nachteile in derartigen Mengen bereitzustellen, dass alle Menschen sie so verschwenden können, wie wir es aktuell tun.

    Es gibt Technologien, die deutliche Einsparungen ermöglichen. Die Einführung solcher Technologien wird teilweise verhindert. Unsere Regierung hat es geschafft, dass die Effizienz von Autos auf das Fahrzeuggewicht bezogen wird. Ein schwerer SUV wird daher immer besser eingestuft als ein deutlich sparsamerer Kleinwagen.

    Ich plädiere dafür, den Verbrauch von Energie und Rohstoffen zu besteuern, die alte Ökosteuer ist dafür prädestiniert und sollte kontinuierlich angehoben werden. In diesem Zusammenhang wird gern die Sozialverträglichkeit strapaziert. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, diese Steuer (vielleicht heißt es Steuer, weil damit was gesteuert werden kann), mit der man Klimaschutzprojekte fördern kann, zumindest teilweise zurückerstatten kann, beispielsweise über Kindergelderhöhung, Reduzierung des Umsatzsteuersatzes auf Lebensmittel, pauschale Erstattung pro Kopf...

    Scheinbar fehlt in der Politik das grundlegende Verständnis für physikalisch-technische Zusammenhänge. Aktuell wird in Bayern ein Klimakonzept mit höherer Pendlerpauschale vorgeschlagen, bundesweit wird darüber diskutiert, den Verbrauch an fossilen Brennstoffen zu besteuern, den Elektroenergieverbrauch jedoch nicht. Dabei ist ein Gasherd wesentlich umweltfreundlicher als ein Elektroherd. Es werden Subentionen für die Anschaffung von Elektrosportwagen ausgeschüttet, vielleicht wäre das Geld besser in der Modernisierung des öffentlichen Nahverkehrs angelegt.

    Außerdem könnte unser Land, wenn wir neue Technologien bei uns umsetzen, diese auch exportieren und damit weltweit mehr erreichen als mit Straßensperrungen für fast neue Dieselautos. Nebenbei war und ist der Export von Technologie das Rückrad unserer Wirtschaft.

    Vielleicht könnten wir Ingenieure einen Beitrag leisten, indem wir uns zu Wort melden. Die Technologien sind vorhanden, das Geld offensichtlich auch. Wir haben viele Möglichkeiten. Wenn wir wirklich wollten, könnten wir alle anstehenden Probleme lösen.
  • user
    Frank Will 16-01-23 um 9:24
    ...dem ist nichts hinzuzufügen, einfach schön sachlich beschrieben.
    Gruß
    Frank Will
  • user
    Udo W. Döring 16-01-23 um 9:24
    Sehr geehrter Herr Merkle,
    ....ich stimme ALLEN Herren uneingeschränkt zu...Herr Kleibl: auch die Einsparung muss nicht neu erfunden werden, RICHTIG!...jedoch ist das größte Problem: die Köpfe in Berlin...da sollten halt Fachleute die Ämter besetzen!!!
    Grüße aus Aalen
    Udo W. Döring
  • user
    Achmed Traoré 16-01-23 um 9:23
    Die Mär vom Energiesparen.

    Ich bin Afrikaner und habe neulich meine Großfamilie im Dorf Diarrabougou 70km flussabwärts von Bamako/Mali besucht. Diarrabougou hat ca. 200 Einwohner. Keine befestigte Straße führt dort hin. Es gibt kein Strom, kein fließend Wasser, keine Müllabfuhr, kein Arzt, gekocht wird auf drei Steinen mit Holz aus der Savanne. Die Felder werden mit Pflug und Ochse bestellt, die Hirse wird per Hand geerntet und gedroschen. Keiner hat dort ein Auto.
    Zurück in Deutschland fahre ich mit dem ICE Tempo 250, mit meinem Auto 140. Bei mehr als zwei Stockwerken nehme ich den Fahrstuhl. Wir kochen, waschen, trocknen, beleuchten mit Strom, dessen Verbrauch ich nicht mal kenne. Wir heizen wie es uns gefällt. Wenn ich bei Minusgraden durch mein Wohnviertel gehe sind ein Viertel der Fenster angekippt und in der Fußgängerzone stehen riesige Ladentüren dauerhaft offen.
    Vorauf will ich hinaus?
    Die Menschheitsgeschichte wird von einer Grundregel begleitet, die heißt: der Energieverbrauch einer Gesellschaft folgt (und ist Grundlage) ihrer Entwicklung. Und der Antrieb dafür bleibt der stetige Wunsch nach Verbesserung der Lebensqualität. Das wird sich nie ändern!
    Aus diesem Grund kann eine Gesellschaft ihren Energieverbrauch nur um den Preis eines Rückschrittes reduzieren. Im Falle der Industrienation Deutschland wäre das wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Selbstmord. Ich hoffe dass es nicht soweit kommt, denn dieses tolle Land hat (angezettelt von verblendeten Ideologen) schon genug Katastrophen durchgemacht.
    Gruß
  • user
    Barbara Spahn 16-01-23 um 9:19
    Sehr geehrter Herr Merkle,
    Ihr Artikel kommt genau zur richtigen Zeit! Deutschland ist unter Attacke. Und nicht nur Deutschland - es geht eigentlich dabei um die ganze transatlantische Welt. Wie sie richtig sagen, würde die Energiewende die Weltbevölkerung um den Faktor 10 reduzieren. Wie muß man über jeden einzelnen Menschen denken inklusive sich selbst, um so eine Politik zu akzeptieren. Aber genau das ist es, was wir unseren Kindern angetan haben, indem wir ihnen gesagt haben der Mensch, sei Umweltverschmutzer und ein Parasit.

    In was für einer anderen Welt sind wir groß geworden! Wir wußten und sollten auch noch immer wissen, daß der Mensch die Fähigkeit die Armut in der 3. Welt zu überwinden. Eine Gesellschaft die Mond und Mars besiedeln kann, kann auch Wüsten zum blühen bringen. Begeistern wir die Jugend wieder für die Raumfahrt.
  • user
    Matthias Hornek 16-01-23 um 9:05
    <p>Sehr geehrter Herr Merkle,<br> in ihren Ausführungen kann ich wenig Visionäres für eine bessere Zukunft erkennen, eher Verlustängste und ein weiter so mit Infragestellen des Klimawandels.</p>
    <p>Pareto-Prinzip und Verbrennungsmotoren:<br> Ursache des Dieselskandals sind nicht unerfüllbare Vorgaben aus der Politik, sondern illegale Absprachen zwischen den Herstellern bezüglich der AdBlue-Tankgröße. Eine funktionierende Technik wird im Betrieb abgeschaltet, um AdBlue zu sparen, da der Tank zu klein ist.&nbsp;<br> Zum „sogenannten menschengemachten Klimawandel“ verweise ich auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Leugnung_der_menschengemachten_globalen_Erw%C3%A4rmung<br> Zukunftsfähigkeit heißt für mich, sich dem wissenschaftlichen Konsens mit seinen Herausforderungen zu stellen.</p>
    <p>Neue Produkte und was sie auszeichnet:<br> „besser, schneller, leichter und billiger“ würde ich noch ergänzen durch nachhaltiger. Dies muss durch die Politik gesteuert werden und wird es auch. REACH und ROHS sind Beispiele dafür.<br> „Sonne, Wind und Batterien haben nun mal eine wesentlich geringere Energiedichte als Diesel und Kernkraft.“ Ich glaube das nicht! Die Sonne ist im Prinzip ein Fusionsreaktor und liefert mehr als das 10 000 fache des weltweiten Energieverbrauchs auf die Erde.<br> Mit Sonne, Wind und Batterien werden Primärenergiequellen und Energiespeicher vermischt. Die geringe Energiedichte von Batterien muss dafür herhalten, dass Sonnen- und Windenergie schlecht geredet werden.</p>
    <p>Bevölkerungswachstum und Energie:<br> Für mich ist die menschengemachte Erderwärmung wissenschaftlicher Konsens. Tornados in Luxemburg und großflächig vertrocknete Waldgebiete sind ein Vorgeschmack auf das, was uns zukünftig hier erwartet. Ein nicht unrealistisches Szenario ist, dass wir zukünftig große Teile unseres Einkommens für den Erhalt unserer Grundbedürfnisse wie Wohnen und Nahrung aufbringen müssen, um ständig die Folgen von Sturm, Dürre, Überschwemmung, Hitze,… zu beseitigen.<br> Als probates Mittel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren sehe ich eine konsequente CO2-Steuer. Unter diesen Randbedingungen wird sich zeigen welches Produkt besser, schneller, leichter, billiger und nachhaltiger ist.<br> Ist es im Automobil der Elektromotor mit Batterie, die in Verbindung mit regenerativem Strom einen sehr hohen Wirkungsgrad aufweisen, oder die Brennstoffzelle mit einer großen Reichweite aber einem niedrigen Wirkungsgrad oder E-fuels, welche einen noch viel geringeren Wirkungsgrad haben?<br> Ich gehe davon aus, dass Elektrofahrzeuge mit kleinen Batterien, die den Großteil aller Anwendungen abdecken und mit einem um den Faktor 5 höheren Wirkungsgrad als E-fuels, ihren Platz neben anderen Antriebsformen finden werden.</p>
    <p>Meine Vision einer besseren Zukunft<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Massiver Ausbau der Photovoltaik, die schon jetzt wirtschaftlich ist<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Begrenzter Ausbau der Windkraft<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Flexibilisierung von Biogasanlagen bei reduziertem Einsatz von Mais und mehr Verwendung von Gülle und Grünabfall<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Überschüssige Energie aus der Photovoltaik wird in Wasserstoff umgewandelt<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, dass diese auch am Arbeitsplatz geladen werden, so die meiste Zeit an der Steckdose sind und immer dann geladen werden, wenn Energie zur Verfügung steht.<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Abrechnungs- und Überleitungsmöglichkeiten, dass ich mit meinem Photovoltaikstrom an meinem Arbeitsplatz mein Elektrofahrzeug aufladen kann<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Heizungen in Form von BHKWs (mit Wasserstoff, E-fuels, Biomasse betrieben) oder Wärmepumpen<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;CO2 neutrale Produktion, Firmen wie Bosch, Mercedes, VW zeigen erste Schritte in diese Richtung<br> •&nbsp;&nbsp; &nbsp;Neue Verdienstmöglichkeiten für Wüstenstaaten in der Herstellung von E-fuels und Wasserstoff<br> &nbsp;</p>
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